Steht der Kauf bzw. Verkauf einer Immobilie an, dann treffen zwei Interessen aufeinander. Auf der einen Seite will ein potentieller Käufer selbstverständlich keinen überzogenen Preis für das Grundstück bezahlen und will daher den realistischen Wert für die Immobilie ermitteln. Auf der anderen Seite hat der Verkäufer ein berechtigtes Interesse daran, einen möglichst hohen Kaufpreis zu erzielen. Er bezieht sich daher verstärkt auf den aktuellen Verkehrswert. Während ein unbebautes Grundstück nach den Bodenrichtwerten im Vergleichswertverfahren zu bewerten ist, bezieht sich ein bereits bebautes Grundstück auf den sogenannten Ertragswert- oder Sachwertverfahren. In diesem Fall empfiehlt es sich sowohl für den Käufer, als auch für den Verkäufer, zunächst eine neutrale, sachverständige Person zu beauftragen, welche in einem Verkehrswertgutachten den aktuellen Kaufpreis verlässlich ermitteln. Vor allem in den großen deutschen Städten wie München, hat der Verkehrswert bzw. Marktwert eines Grundstücks direkten Einfluss auf den aktuellen Kaufpreis. Da beide Faktoren berücksichtigt werden, kann der endgültige Kaufpreis höher oder niedriger ausfallen, als der Wert des Grundstücks. Der Verkehrswert kann also eher als Basiswert oder zur Orientierung helfen. Letztendlich ist der Kaufpreis eben dieser Preis, den ein potentieller Käufer für das Objekt zu einem bestimmten Kaufpreis in einer bestimmten Situation bereit ist zu zahlen.